Das Klischee von „nee, watt is datt grün hia“ haben meine Kollegin Katalina und ich während unserer „Mädelswanderung von Herne nach Bochum“ bereits mehrfach bestätigen können. Und da man schließlich „da anfangen sollte, wo man aufgehört hat“, starten wir unsere Wanderung diesmal in Bochum! Auf knapp 14 Kilometern wandern wir vom schönen Bochum Ehrenfeld zur Burg Blankenstein in Hattingen. Schon ein wenig lustig, in Wandermontur – also mit derben Schuhen und Rucksack – durch das urbane Szeneviertel zu laufen.
Vor der Wanderung: Stärkung mit Kultfaktor bei „Omi backt“

Mit Rucksack und Wanderschuhen gewappnet für unsere Tour
Am südlichen Innenstadtrand finden wir neben coolen Cafés und Kneipen sowie hippen Boutiquen und Läden unsere erste Station, das „Omi backt“. Hier lassen wir uns schon vor dem eigentlichen Start ein paar köstliche Leckereien schmecken.

Hier backen „richtige“ Omis die leckeren Kuchen
Das „Omi backt“, das seit September 2019 von Inhaberin Katharina Hallepape mit viel Liebe betrieben wird, überzeugt durch sein super ehrliches Konzept, denn: Hier backen echte Omis und deshalb schmeckt der Kuchen auch genauso! Eben wie vonne Omma!
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Gemütliche Sitzecken (mit echten Omi-Rezepten an der Wand)…
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…und Deko mit Liebe zum Detail
Wir entscheiden uns in der liebevoll eingerichteten Sitzecke allerdings heute für Hausmannskost, nämlich eine Tomaten-Mozzarellacremesuppe und eine Blumenkohlrahmsuppe. Neben dem Löffeln und Genießen schauen wir uns im Café um und können gar nicht genug davon bekommen…
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Bei „Omi backt“ gibt es nicht nur köstliche Kuchen, sondern auch deftige Suppen und Eintöpfe…
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… und es gibt in jeder Ecke, was zu gucken. 🙂
Vielleicht machen wir uns ja irgendwann doch noch mit einem eigenen Café selbstständig?
Urban Hiking Feeling auf den ersten Kilometern
Wir wollen heute aber natürlich nicht nur im Café sitzen, sondern unsere Wanderung starten! Naja fast… Ein kleiner Miniabstecher in den Taschenklub Bochum muss auch noch drin sein – es ist schließlich eine Mädelswanderung! Dann geht aber wirklich los. Wir biegen unweit vom „Omi backt“ ins schöne Wiesental ab.
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Natur pur – im und am Wasser im schönen Wiesental
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Totale Entschleunigung nur einen Katzensprung vom Bochumer Stadtkern entfernt
Satte Wiesen, unzählige Bäume und der Marbach lassen uns den städtischen Trubel direkt vergessen. Ganz in der Nähe hören wir zwar den im Ruhrgebiet allgegenwärtigen Verkehr rauschen, sind aber kurz darauf schon drüber weg und laufen in Richtung des Schlossparks Weitmar.
Geschichtsträchtig und modern – Das Haus Weitmar

Der pompöse Zugang zum Schlosspark Weitmar spiegelt die vergangenen Zeiten wider
Urbanität gepaart mit Stadtgrün begleiten uns, wir tapern durch Wohnbebauung und sind in Nullkommanichts im wunderschönen Schlosspark Weitmar.
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Im Schlosspark Weitmar findest du ganz viel Kunst…
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… und viele schöne Sitzgelegenheiten – mit Ausblick 😉
Das ehemalige Rittergut und Wasserschloss datiert aus dem 11. Jahrhundert und beherbergt heute gleich drei Museen: Die Situation Kunst, das Museum Untertage und die Galerie m. Kunstfreunden sei hier also eine längere Pause ans Herz gelegt, auch um durch den Skulpturenpark zu wandeln.

Das Haus Weitmar beherbergt das Museum „Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum: Situation Kunst“ und das Café „Baristoteles“
Kaffeeliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn im Haus Weitmar ist auch das Café „Baristoteles“ zu finden– ein Garant für köstliche Kaffeekreationen. Der Park ist zudem der perfekte Ort für ein ausgedehntes Picknick – vielleicht beim nächsten Mal.
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Das Ruhrgebiet bietet zahlreiche Möglichkeiten…
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…und unterhalb verläuft die Springorumtrasse, die vom Bochumer Zentrum bis nach Dahlhausen führt
Schweinespaß und Kuchenpause bei unserer Mädelswanderung
Wir überqueren die Springorumtrasse und laufen weiter in Richtung Weitmarer Holz – einem rund 80 Hektar großen Waldstück.

Selbst die Bäume im Weitmarer Holz sind bester Laune 😉
Der alte Baumbestand und das große Tiergehege mit Dammwild und sehr sehr süßen Wildschweinen verlangen von uns einen längeren Aufenthalt.
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Das Weitmarer Holz beheimatet Dammwild…
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…und Wildschweine (bei unserem Besuch mit zuckersüßen Frischlingen)
Die kleinen Frischlinge grunzen mit ihren älteren Artgenossen um die Wette, jagen sich und haben – so scheint es – einen Schweinespaß.
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Bei dem süßen Anblick (und lautstarkem Spektakel)…
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…müssen wir natürlich eine Pause einlegen
Wir umrunden das große Wildgehege und landen nach einigen weiteren Kilometern am Restaurant „Waldhaus Bochum“.
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Es wird Zeit für die nächste kulinarische Pause – im schönen „Waldhaus Bochum“…
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…mit Blick auf die Kleinzeche Haunert
Auf der sonnigen Terrasse genießen wir ein Stück Kuchen und ein Radler, das natürlich eigentlich „Wandler“ heißen müsste heute.
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Auf der gemütlichen Terrasse des „Waldhaus Bochum“ in der Sonne sitzen…
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…und leckeren Kuchen genießen
Wir blicken auf die Kleinzeche Haunert und sind fest davon überzeugt, dass Fans von Industriekultur hier so richtig auf ihre Kosten kommen. Eigentlich könnte unsere Wanderung hier mit mehreren Kaltgetränken enden, aber wir wollen das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
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Und nach dem Kuchen kommt das Radler…
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…inklusive süßem Katzenbesuch
Sonnige Ausblicke auf die Ruhr

Frisch gestärkt treten wir die letzte Etappe unserer Wanderung an
Wer das Ruhrgebiet „quer“ durchwandert, so wie wir, sollte über eine Portion Entdecker- und Abenteurergeist verfügen. Wir überqueren die vierspurige Kosterstraße, die von Hattingen in Richtung Bochum Stiepel führt und erreichen die Ruhr am Campingplatz an der Kost.
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Immer wieder Neues entdecken…
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…aber hinter uns rauscht der Verkehr über die vierspurige Klosterstraße
Nach einigem Überlegen schlagen wir den Weg in Richtung Friedhof Welper ein und gelangen oberhalb der Ruhr auf einen Wanderweg mit ziemlich vielen Steigungen – und wunderschönen Ausblicken. Die Ruhr und der gegenüberliegende historische Leinpfad und natürlich auch der RuhrtalRadweg bescheren uns richtig herrliche Eindrücke und lassen uns die zum Teil doch ziemlich heftigen Anstiege vergessen.
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Die Schlussetappe hält viel Steigungen bereit…
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…die kleinere Verschnaufpausen erfordern
Plötzlich: Das Ziel erreicht!
Und dann, ziemlich plötzlich – denn unsere Navigation hat uns zwischendurch im Stich gelassen und eine Restwanderzeit von 2 Stunden angezeigt – sehen wir den Burgturm der Burg Blankenstein durchs Laub blitzen. Wir sind da – im fast schon unwirklich hübschen Blankenstein.
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Wir sind total begeistert von den hübschen Fachwerkhäusern…
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…und kleinen Gassen in Blankenstein
Fachwerkhäuser, so richtig schön krumm und schief und fast schon ein wenig kitschig, liegen im Schatten der Burg und sehen in der Abendsonne besonders schön aus. Wir flanieren noch etwas durch die Gassen, wandeln auf den Pfaden der „Freiheit“ und überqueren dann die Burgbrücke.
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Wir wandern auf den „Wegen der Freiheit“…
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…das Ziel schon fest im Blick
Aussicht ohne Ende
Natürlich haben wir noch Luft für den Burgturm der Burg Blankenstein, die im 13. Jahrhundert auf einem Felsen aus Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges gebaut wurde (mein Geografinnenherz schlägt spätestens jetzt ganz laut und das liegt nicht an der steilen Treppe, die uns auf den Turm hinaufgeführt hat). Der Ausblick von hier oben ist fast schon magisch.
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Wunderschöne Aussicht auf die Ruhr und Bochum Stiepel…
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…inklusive kitschigem Sonnenuntergang
Der strahlende Sonnenuntergangsschein taucht die Umgebung in ein ganz besonderes Licht. Und ordentlich windig ist es auch! Rapunzel lässt grüßen und wir fühlen uns einen Moment lang wie „Burgfräuleins“ und genießen die Aussicht.
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Die Burgfräuleins mit wehendem Haar 😉
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Vom Burgturm aus jagt ein Fotomotiv das nächste
Als „echte“ Fräuleins würden wir uns jetzt eigentlich liebend gern im Burghof ein weiteres Kaltgetränk schmecken lassen, aber unsere Zeit reicht dafür heute leider nicht. Wir besteigen mit etwas müden Beinen den am Parkplatz angeleinten Gaul – ähm das morgens am Burgparkplatz abgestellte Fahrzeug und sind glücklich, an diesem sonnenverwöhnten Tag eine weitere zauberhafte Ruhrwanderung unternommen zu haben.

Wir sind wieder mal begeistert, wie bezaubernd es ist durch unsere Heimat zu wandern
Fazit unserer Mädelswanderung von Bochum nach Hattingen und Profitipps zum Schluss
Wir sind wieder mal begeistert davon, wie herrlich sich das Ruhrgebiet bei einer Wanderung erkunden lässt. Die Mischung aus Urbanität und Natur hat uns wieder mal überzeugt, probier es selbst aus (hier kannst du dir den passenden GPX-Track zu unserer Mädelswanderung downloaden). Zuletzt noch unsere Profitipps, damit deine Wanderung mindestens genauso erfolgreich wird, wie unsere:
- Profitipp 1: Morgens ein Fahrzeug am Burgparkplatz abstellen – dann ist der Rücktransport gesichert.
- Profitipp 2: Immer mal den Blick vom Navi wenden und der Beschilderung folgen – sonst warten ungeahnte Kletterpartien.
- Profitipp 3: Aufgrund der hohen Dichte an „Einkehrstationen“ ist ein voller Rucksack nicht nötig. Trinkflasche und etwas zu knabbern reicht!
Und wenn du lieber per Rad als per Pedes unterwegs bist, schau dir doch auch mal unsere Mädelsradtour an.